Unesco Weltkulturerbe Niedergermanischer Limes

Der Niedergermanische Limes ist in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen worden. Dies wurde auf der in Fouzhou in China tagenden UNESCO Welterbekonferenz gestern beschlossen. Diese Nachricht ist für die Stadt Bonn von ganz besonderer Bedeutung. Hier befinden sich noch heute als Bodendenkmäler Überreste des ehemaligen Legions-Lagers, das etwa um 15v.Chr. von den Römern angelegt wurde.

Der niedergermanische Limes ist etwa 400 km lang und reicht von Remagen bis an die Nordsee nach Katwijk. Der Rhein bildete hier die Grenze des Römischen Reiches zu Germanien. Entlang des Flusses erbauten die Römer ein Netzwerk militärischer Anlagen und Nebenbauwerke, Infrastruktur und ziviler Siedlungsbereiche, die sich zu den Vorläufern vieler späterer Städtegründungen wie z.B. Köln, Bonn und Nijmegen entwickeln sollten. Viele Bodendenkmäler sind archäologisch erfasst, wenn auch häufig noch als unter dem Boden sich befindende Überreste und Spuren dieser Befestigungen. Der Niedergermanische Limes wird auch der nasse Limes genannt, da er durch den Rhein gebildet wurde und keine Befestigungsanlage war, sondern gleichzeitig auch als Transportweg für Güter jeglicher Art diente, flankiert durch eine entlanglaufende und noch heute in der Anlage vorhandenen Straße. Damit erfüllte er bereits zu Römerzeiten eine Völker verbindende Funktion, die sich bis in die heutige Zeit erhalten hat.

Ros Sachsse-Schadt

Ros Sachsse-Schadt, denkmalpolitische Sprecherin: „Wir in Bonn sind stolz darauf mit dem Castell eines der größten Römerlager am Limes beherbergt zu haben. Der Weltkulturerbetitel verbindet unsere Stadt Bonn einmal mehr mit ganz Europa und der Welt. Eine große Auszeichnung, die Freude, Verpflichtung und Herausforderung beim Erhalt der Spuren und Denkmäler und der Vermittlung an die kommenden Generationen ist.“

Veröffentlicht am 28. Juli 2021 um 13:21 Uhr.