Linksrheinische Radschnellroute

In den sozialen Netzwerken hat uns Irritation erreicht, bezüglich des Ausbaus des Radschnellwegs in der Bonner Rheinaue. Gerne versuchen wir an dieser Stelle, die Sachlage und unsere Position und die Abwägungsentscheidung darzustellen. Wir hoffen damit die Debatte zu versachlichen und hoffen dass Sie, liebe Leser*in unsere Position nachvollziehen können.

Warum wollen die GRÜNEN den Ausbau des Radweges am Rheinufer?

  1. Der Weg soll zu einem strategischen Radweg ausgebaut werden. Durch die Verbreiterung des Weges wird der Fahrkomfort und die Sicherheit für die Fahrradfahrer*innen deutlich erhöht. Radfahrer*innen haben einen Anspruch auf sichere Verbindungsstrecken ohne Beeinträchtigung durch Autoverkehr.
  2. Die Zunahme des Fahrradverkehrs hat einen gesamtgesellschaftlichen Nutzen (Stichworte: Klimawandel, Luftverschmutzung, Lärm, Boden- und Wasserschutz, erhöhte Lebenserwartung, Gesundheitsschutz, Ressourcennutzung).
  3. Die notwendige Fällung von 44 Bäume bedauern wir. Es ist ein Zielkonflikt. Wir haben diese Entscheidung nicht leichtfertig getroffen, aber an dieser Stelle zugunsten der Verkehrswende entschieden, die aus unserer Sicht entscheidend für die ökologische Transformation ist.
  4. Es hat eine umfangreiche Abwägung und Prüfung mit der Naturschutz- und der Denkmalschutzbehörde gegeben, um die Wegeführung zu wählen, die die größte naturschutzfachliche Verträglichkeit herstellt. Anstatt ursprünglich 100 zu fällender Bäume wurde die Trassenführung so optimiert, dass nur noch 44 Bäume gefällt werden müssen.
  5. Das bedeutet, dass durchschnittlich ca. alle 100m ein Baum gefällt werden muss. Es gibt also keinen Kahlschlag zu befürchten.
  6. Einige der Bäume hätten auch ohne Wegeverbreiterung aufgrund einer umfangreichen Wegedeckensanierung gefällt werden müssen.
  7. Das Projekt ist Teil des Förderprogramms „Emissionsfreie Innenstadt“, womit ein Paket an Maßnahmen zum Klimaschutz in unserer Stadt finanziert wird. Wenn diese Radroute nicht bis 2022 fertiggestellt werden kann, droht ein Verlust der Fördermittel für dieses und weitere Radwege-Projekte.
  8. Es ermöglicht eine deutliche Zunahme an Fahrradverkehr auf diesem, in Teilstücken bislang, schmalen Weg. Wenn mehr Platz zur Verfügung steht, wird gleichzeitig das Konfliktpotential minimiert. Auch für Fußgänger*innen wird die Sicherheit dieser Wegstrecke erhöht.
  9. Eine grüne Stadt liegt uns sehr am Herzen. Für die Fällung von 44 Bäumen werden ausgleichend 60 Bäume ortsnah nachgepflanzt. Dies geht deutlich über die rechtlichen Erfordernisse hinaus, die bislang nur einen Ersatz 1:1 vorsehen.
  10. Über einen komfortablen Fahrradweg freuen sich die täglichen Nutzer*innen aber auch Tourist*innen.
Veröffentlicht am 28. April 2021 um 18:38 Uhr.